Gewitterstimmung in der Sächsischen Schweiz

Nun melde ich mich aus dem Sommerloch zurück, mit einem Besuch der Sächsischen Schweiz, kurz vor der Sommersonnenwende.

„From dusk till dawn“ – ging es für einen Sonnenuntergang und einen Sonnenaufgang zum ersten Mal in dieses einzigartige deutsche Mittelgebirge. Mit an Bord waren Martin, von Lämmerberg.de, Freddy und meine Wenigkeit. Alle hier in Thüringen aufgesammelt waren wir gegen Mittag drüben angekommen. 1. Ziel war die Bastei, hauptsächlich um den üblichen Fotostandpunkt für den Sonnenaufgang am nächsten Tag zu finden. Leider war der vordere Parkplatz voll, sodass wir notgedrungen am etwa 2 Kilometer entfernten Parkplatz standen und vor bis zu Bastei wanderten, anfangs bei ungemütlich drückender Schwüle.

Vorne, an der Basteibrücke,  dem dortigen Hotel und den Restaurant war es wie erwartet voll mit Menschen, Thüringer Bratwurst wurde angeboten, welche wir verschmähten und uns lieber ein Eis gönnten.

Basteiaussicht
Basteiaussicht

Wir fanden den Standpunkt für das Sonnenaufgangsfoto und bestaunten die imposanten Felsen und den Blick hinab zur Elbe von der Basteibrücke und Basteiaussicht. Als dann ein Gewitter aufzog verabschiedeten wir uns und fuhren weiter zu unserer Unterkunft nach Altendorf.  Dort wurden wir sehr freundlich von der Familie Prescher empfangen. Zugleich liehen sie uns für den Abend eine Wanderkarte über das Affensteingebiet aus und gaben uns Wegetipps mit.

Lilienstein im Regen
Lilienstein im Regen

Als die erste Gewitterwolke über das Dorf hinüber gezogen war gingen wir im Gasthaus zur Heiteren Aussicht zünftig was Sächsisches Essen. Das Restaurant am Eingang von Altendorf hat einen malerischen Blick, vom Lilienstein, Königstein bis zu den Schrammsteinen kann man hier alles bestaunen. Und so kam es das wir fast unser abendliches Ziel vergaßen.

Erst gegen 19 Uhr brachen wir über Bad Schandau ins Kirnitzschtal auf wo wir am Parkplatz „Nasser Grund“ das Auto abstellten und die Wanderung hinauf zu den Carolafelsen begannen.  Der malerische Wald dampfte noch von den vorherigen Regenschauern und die Sonne schien durch die Bäume und verzauberte den Wald.

Sonne im Wald
Sonne im Wald

Von hier aus ging es durch die Wilde Hölle, eine abenteuerliche Schlucht, zwischen den Felsen der Affensteine den Berg hinauf. Der Weg war ehr ein Klettersteig, überaus anstrengend, Landschaftlich aber sehr schön mit Birken, Felsen und weiten Aussichten aus der Schlucht hinaus. Bei bestem Licht quälen wir uns hinauf und als wir nach etwa einer Stunde oben auf dem Carolafelsen ankamen war das Lichtschauspiel vorbei. Am Horizont war die Sonne, welche wir uns für den Sonnenuntergang gewünscht hatten hinter die nächste Gewitterfront gerutscht. Zwei Mädels, die oben auf einem der vorderen Felsen saßen bescheinigten uns auch gleich, dass bis eben alles wunderbar war, der Nebel der sich im Tal vom Regen gesammelt hatte muss golden geglänzt haben. Naja, das Wetter kann man nicht ändern und so machten wir das beste aus der Situation und bauten den ein oder anderen Blitz in unsere Bilder mit ein.

Gewitter in der sächsischen Schweiz
Gewitter in der sächsischen Schweiz
Schrammsteine im Nebelmeer
Schrammsteine im Nebelmeer

Als langsam die Nacht hereinbrach, ging es an den Rückweg. Schon beim Aufstieg ist uns klargeworden, das wir nicht die wilde Hölle hinunterkönnen, sondern einen anderen normalen Wanderweg brauchen. Martin frage kurzerhand bei einem Pärchen nach, das hier oben mit Zelt die Nacht verbringen wollte, welches den der schnellste aber sichere Weg nach unten sei. Stirnlampen auf und hinab vom Berg, geleitet von der Wanderkarte unserer Vermieter und einem GPS-Gerät haben wir es nach etwa 2 Stunden, mit nur einmaligem Verlaufen geschafft wieder am Auto anzukommen.  Meine erste Nachtwanderung, mitten durch einen fremden Wald, der nur von Blitzen des herannahenden Gewitters erleuchtet wurde.  Alleine hätte ich das nie gemacht aber auf jeden Fall ein Abenteuer, das man so schnell nicht vergisst. Nass vom Regen, der uns die letzten Meter im Tal übergoss, fielen wir nach Mitternacht ins Bett.

*Pip* *Pip* klingelte mein Handy zur Beginn der Morgendämmerung und weckte mich unsanft aus dem Schlaf. Ein Blick aus dem Balkon – bedeckter Himmel – ein Gespräch mit den anderen Fotofreunden und zurück ins Bett noch eine Stunde weiterpennen. Dann aber aufgewacht, angezogen und los Richtung Bastei – das Wetter hatte sich gebessert, Sonne erbeutete die Nebelschwaden. Weiter weiter immer weiter die Straßen entlang. Am Ziel angekommen zogen leider schon wieder Wolken vor die Sonne. Und schon wieder wurde uns, diesmal von einem Fotografenpaar gesagt, dass das Licht toll mit dem Nebel im Tal rüberkam. Die Bateibrücke hätte es aber nicht so schön angestrahlt wie erhofft. Nun haben wir trotzdem jede Menge Fotos gemacht und sind bis glaube 10 Uhr hiergeblieben, bis die Sonne wieder zum Vorschein kam.

Felsen im Nebel
Felsen im Nebel

Zurück zur Unterkunft, Frühstücken uns von den netten und interessierten Vermietern verabschiedet und ab, 2,5h Richtung Heimat. Und wenn eines nach diesem Wochenende feststeht, dann das mich dieses Mittelgebirge sicher nicht zum letzten Mal gesehen hat. Im Herbst soll’s wieder hingehen!

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4 Responses
  1. Tolle Stimmungsbilder, phantastisch komponiert und überlegt abgedrückt. Habe eher keine Favoriten, irgendwie sind alle Aufnahmen auf ihre Art sehr gut geworden. Gratulation zur Fotoausbeute dieser kleinen Reise. Viele Grüße
    Ronald

  2. Das letzte Bild hats mir angetan. Genau sowas habe ich im Hinterkopf, wenn ich an die Sächsiche Schweiz denke. Da freue ich mich um sehr auf den nächsten Ausflug dorthin.

    VG, Ralf …

  3. Hallo Steffen,
    ich bastle im Rahmen von Rudolstadt blüht auf (must Du nicht wörtlich nehmen, uns gehts auch um die ganze Ecke am Saaleknie) gerade an einem freien Smartphone-Führer zum Thema Fröbel. Was mir noch fehlt sind ein paar schöne Bilder von den Stationen des Fröbelwanderwegs (Barupturm, Fröbelblick usw.). Hast Du da evtl. etwas für mich? Wie ich an den tollen Bildern gesehen habe bist Du da ja sehr intensiv fotografisch unterwegs gewesen.
    Viele Grüße aus Rudolstadt
    Klaus-Peter Stecker

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