Vor- und hinter der Kulisse typischer Landschaftsfotos

Schöne Orte werden bekanntlich öfters fotografiert, besonders wen sie einfach zu erreichen sind. Das trifft auch auf die folgenden 2 Orte in den Berchtesgadener und Salzburger Alpen zu.

Alle 3 Fotolocations habe ich dieses Jahr aufgesucht, weil ich von dort sehr gute Bilder gesehen habe. Ein Problem gibt es aber mit allen 3 Orten – die möglichen Fotos Variieren mit Ausnahme des Wetters und der Jahreszeit kaum von einander.

Die Kirche Maria Gern bei Berchtesgaden

Diese Kirche ist ein sehr bekanntes Postkartenmotiv der Region, zeigt es doch eine der bekanntesten Aussichten auf den Watzmann. Landschaftsfotografen lichten das Motiv meist zum Sonnenaufgang ab, genau dann wird der Watzmann von links rot angestrahlt, während sich die Kirche im Schatten befindet. Mit etwas Glück ist noch Nebel im Tal. Will man diesen Kontrastumfang einfangen ist man auf Filter oder ein nachträglichen zusammenrechnen mehrere Belichtungen am PC angewiesen. Nun bei meinem Besuch hat das Wetter dafür nicht mitgespielt und der Berggipfel war fast nur in Wolken gehüllt. Deshalb nutzte ich, wie auch andere Fotografen ein kurzes Zeitfenster am Nachmittag.

Postkartenmotiv Watzmann vor Maria Gern
Postkartenmotiv Watzmann

Als ich kam, waren gerade zwei andere Stativträger am einpacken und gaben mir damit den Standpunkt für mein Stativ samt Kamera vor. Den dieses Foto ist nur aus diesem bestimmten Blickwinkel möglich. Man steht entweder auf der Einfahrt zu einem Grundstück oder auf der neben gelegenen Wiese. Vom Bildaufbau her hat man keinen großen Spielraum, wenn man die Idylle der üblichen Fotos nachempfinden will. Kurz unter der Kirche verläuft die Ortsstraße, folglich ist die Kirche immer am unteren Rand des Bildes zu finden. Einzige Ausnahme ist wenn man sich in die Wiese legt und das Gras als Vordergrund mit aufs Bild nimmt. Das Weitwinkelbild gibt einen guten Eindruck von der Location wie ich finde.

Location Maria Germ vor Watzman
Location Maria Germ vor Watzmann

Schön fand ich die Stelle allerdings schon, weil ich eben hier den einzige Blick auf den enthüllten Watzmann hatte.

Gollinger Mühle und der Gollinger Wasserfall südlich von Salzburg

Auch diese Fotoloaction ist einfach mit dem Auto zu erreichen, jedoch Tagsüber nur mit Eintrittsgeld zu betreten. Der Gollinger Wasserfall wird von schon auf der Autobahn angepriesen und ist bereits bei Malern ein beliebtes Motiv gewesen. Der Bach selbst tritt oberhalb zweier Wasserfälle ans Tageslicht, führt dabei schon erhebliche Wassermassen mit sich. Abgelichtet wird von dem ganzen Naturspektakel meist nur der untere Wasserfall und eine abseits des Weges gelegene alte Mühle am malerischen aber kurzen Bach.

ein Wasserfall mit Bach im vordergrund, umrandet von Felsen und Wald
Gollinger Wasserfall

Der hier gezeigte untere Wasserfall hat eine Höhe von etwa 25 Metern. Stellt man sich direkt vor ihn hat man mit entsprechender Wassergischt zu kämpfen, weswegen ich mich seitlich zum Wasserfall an den abfließenden Bach begeben habe und von dort meine Fotos aufgenommen habe. Über dem Wasserfall sieht man Teile vom Weg zur Quelle des Baches. Der zweite Wasserfall hat eine Höhe von 50 Metern und fällt hinter einem natürlichen Torbogen zu Tal. Dabei führt ein Weg vor diesem Steinbogen im Wassernebel und über den Torbogen entlang.

Weg am Gollinger Wasserfall
Weg am Gollinger Wasserfall

Während man den Wasserfall kaum übersehen kann, muss man die kleine Mühle suchen. Diese ist durch den Wald nur zu erahnen und ohne Vorkenntnisse vom Ort wäre ich wohl kaum über das vorhandene Geländer geklettert und auf den ausgetretenen Pfad zum Bach hinunter gelaufen. Ich war im Mai 2014 dort und zu meiner Überraschung fehlte an der Mühle das Wasserrad. Sehr schade aber wenn man es nicht weiß, fehlt es wenig auf. Nun ist dieses Motiv eines der ersten, zu welchen ich jemals den genauen Aufnahmestandpunkt ergoogelt habe. Der Bach ist reißend und ich habe es nicht geschafft ein Stativbein (für eine etwas längere Belichtung) stabil im Fluss zu positionieren. Aber das Ufer bietet sich auch an. Wieder hat man nur den selben Aufnahmewinkel wie alle anderen Fotografen auch. Entscheidungen die man noch trifft sind: Brennweite, Belichtungszeit, und welchen Stein im Wasser man noch drauf haben will oder nicht. Hier jedenfalls meine Version der schon hundertfach professionell abgelichteten Gollinger Mühle im leichten Panoramabeschnitt.

Gollinger Wassermühle ohne Wasserrad
Am Gollinger Bach

Am beeindruckensten fand ich vor Ort die Stelle, in dem der Bach zu Tage trat. Dafür folgt ihr den angelegten Wegen bis nach oben, über den zweiten Wasserfall.

Weitere Bilder meines Aufenthalts in der Region sind in der Galerie zu sehen.

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2 Responses
  1. Na da kann man ja kaum den Mund zu bekommen vor Staunen. Ich bin hin und weg über all die wunderbaren Aus- und Einsichten im Berchtesgardener Land. Dort bin ich noch nie gewesen und es scheint mir auch eine ausgesprochene Domäne der Landschaftsfotografie zu sein. Obendrein lohnt es sich wirklich, denn die Fotos vermitteln einen schönen Eindruck von dieser herrlichen Landschaft. Irgendwann muss ich dort auch mal hin.

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