Heidecksburg Innenhof
Heidecksburg Innenhof

Das über Rudolstadt thronende Schloss Heidecksburg war schon öfters Motiv auf meinen Fotos. Mit einem dieser Fotos habe ich beim hauseigenen Fotowettbewerb, vergangenes Jahr sogar einen der ersten Plätze belegt. Gewonnen hatte ich damals unter anderem eine Freikarte für die Besichtigung der Innenräume der Heidecksburg. Nun hab ich diese Eintrittskarte endlich mal genutzt!

Die barocken Innenräume kann man zum Großteil nur mit Führung sehen, weshalb ich bisher auch keine Fotos davon hatte und die Räume auch nicht kannte. Fotografgieren darf man wenn man sich eine Fotolizenz für 3€ kauft – was ich natürlich getan habe. Den Rucksack darf man nicht mit hinein nehmen, sondern muss ihn an der Garderobe oder wie ich, an der Kasse abgeben.

Ein Freund hatte genau hier schlechte Erfahrungen gemacht – Rucksack abgeben, Kamera raus. Wobei die Frau an der Kasse ihm unterstellte dass er mit der Kamera gewerblich fotografieren will. Die Fotoerlaubnis ist auf private Aufnahmen beschränkt, und er ist eben mit seiner APSC-Spiegelreflexkamera nicht hineingekommen. Ich hatte wohl Glück, obwohl meine 6D etwas größer als seine Kamera ist gab es kein meckern.

Austellungs- und Kassenraum
Austellungs- und Kassenraum

Kurz vor Führungsbeginn kam noch ein Ehepaar, sonst hätte es für mich eine Einzelführung gegeben. Für die Besichtigung der Festsäle teilt man riesige Pantoffel aus, mit denen man über das Parket und den Marmorboden der besichtigten Räume schlittert.

Schuhschrank für Besucher
Bitte Schuhe anziehen!

Nun ging die Besichtigung, der im ersten Stock liegenden Räume los. Nach der Einleitung mit „einen Heben“ ging es durch Schlaf-, Esszimmer, den großen sehr beeindruckenden Saal, ein Musizierzimmer und die Marmorgalerie.

Speisezimmer
festliches Speisezimmer

Die Räume waren entsprechend der Jahreszeit sehr kühl. Bei den hohen Decken war es auch früher, trotz Feuer im Ofen nicht viel wärmer. Jedes Zimmer weist eine andere Gestaltung auf, angefangen vom Bodenmuster, Wandgestaltung bis zur Deckenbemalung. Somit ist jedes Zimmer für sich ein wahres Kunstwerk und ich frage mich, warum ich nicht schon viel früher diese Räume besucht habe.

600 kg Kronleuchter
600 kg Kronleuchter

Der große Festsaal breitet sich als einziger Raum über zwei Etagen aus, bietet aufgrund der großen Fenster am meisten Licht und, wie das anschließende Musizierzimmer eine geniale Akustik. Ich konnte aufgrund des Anblicks der Zimmer und meiner fotografierei den Worten der Führerin nicht immer folgen. Dann verließen wir durch den Marmorgang die Festsäle, gaben unsere Pantoffel ab und gingen in den Wohnbereich des Schlosses weiter. Die Zimmer hier sind deutlich kleiner, aber nicht minder schön anzusehen. Immerhin sind die Zimmer hier, da sie einen Brand überstanden älter als die Festräume zuvor.

Verziehrungen im großer Festsaal
Verziehrungen im großer Festsaal

Im Bereich der Wohnzimmer gibt es mit dem Spiegelraum, ein Zimmer welches man nur durch ein Glasscheibe besichtigen kann. Grund ist der Fußboden, der mit seinen Schnitzereien und eingearbeiteten Wappen zu wertvoll ist um ihn mit Touristenströmen abzunutzen.

Spiegelzimmer durch die Glasscheibe aufgenommen
Spiegelzimmer durch die Glasscheibe aufgenommen

Nach den Wohnräumen hat man noch Gelegenheit die Gemäldegalerie im 2. Stock zu besichtigen. Hier findet zwar keine Führung statt, die Räume kann man aber ohne, das sie aufgeschlossen werden nicht betreten. Neben vielen Gemälden von Thüringer Burgen und Schlössern gibt es auch einen Caspar David Friedrich zu bestaunen. Dieser Maler ist für Landschaftsfotografen mindestens in Deutschland ein Begriff und Fotos der Kreidefelsen oder der Sächsischen Schweiz sehr bekannt.

Panorama im Treppenhaus
Panorama im Treppenhaus

Mit einigen Aufnahmen aus dem sehr hellen, schönen Treppenhaus und den ausgestellten Schlitten im Erdgeschoss ging dieser schöne Ausflug zuende. Erst jetzt begreife ich, warum die Heidecksburg in Thüringen so ein Besuchermagnet ist.

Fotografieren auf der Heidecksburg.

Das Außengelände ist, wie der nahegelegene Parkplatz frei nutzbar. Zwischen Heidecksburg und Stadt verlaufen mehrere Wege, einige davon sind, besonders wenn es grünt schon ein Foto wert. Der Innenhof des Schlosses ist gepflastert und verfügt über einen Springbrunnen. Der Hof wird von den Mitarbeitern und Anwohnern aber auch als Parkplatz genutzt. Wer hier in den Abendstunden fotografieren will dem sei gesagt, dass die Zugänge zum Innenhof mitunter verschlossen werden. Patrick musste den Innenhof deswegen schon einmal über die Mauer verlassen.

alte Hausfassade
alte Hausfassade

Der Blick von der Heidecksburg auf die Stadt Rudolstadt und die umliegenden Berge ist einer der Schönsten. Die Aufgänge zur Burg werden während des Feuerwerks beim Vogelschließen gerne als Aussichtsplattform genutzt, man sollte nur rechtzeitig da sein.

Die imposanten Innenräume kann man nur mit Führung besichtigen. Eine Foto- und Videoerlaubnis kostet zusätzlich 3 Euro und ist auf laut Webseite auf Privataufnahmen beschränkt.  Auf der Genehmigung selbst und von der Frau an der Kasse gibt es dazu allerdings keinen entsprechenden Hinweis 😉 Ich würde es aber nicht riskieren.

Für die Führung muss man der Kasse oder Garderobe den Rucksack abgeben, fotografieren ist also nur mit einem Objektiv möglich. Blitzen sollte man auch unterlassen. Von einem Stativ steht nirgends etwas, ich nehme aber an das es nicht erlaubt ist, wenn man die Räume auch nur mit extra Pantoffeln betreten darf.

Die Räume sind recht dunkel, weshalb man mit Kompaktkameras wohl oft an seine Grenze stoßen wird. Alle Räume sind mit weißen Vorhängen gegen direktes Sonnenlicht geschützt. Ich habe in einigen Räumen bis ISO 6400 fotografiert, allerdings war es draußen bewölkt und regnerisch. Bei Sonnenschein sollte es etwas besser aussehen. Mein verwendetes Objektiv EF 17-40mm verfügt leider nicht über einen Bildstabilisator, weshalb ich die Belichtungszeiten nicht weiter als 1/40 senken wollte. Außerdem wollte ich möglichst alles Scharf haben und habe mit Blenden von 6.3 – 9, in den helleren Wohnräumen auch mit Blende 10 gearbeitet. Wenn ihr hier mehr Spielraum habt, reichen sicher auch geringere ISO-Werte.

Bei der Führung ist man i.d.R. nicht alleine, will man die Räume aber komplett abbilden und dabei wenig Touristen auf dem Bild haben sollte man etwas vorausschauen oder sich etwas zurückfallen lassen.

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5 Responses
  1. „er ist eben mit seiner APSC-Spiegelreflexkamera nicht hineingekommen“ – da scheint Einiges beim Personal nicht klar zu sein.
    Allerdings weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass man im Hoheitsbereich der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ziemlich rumzickt in dieser Angelegenheit (Gotha – ganz schlimm). Das habe ich in Sachsen z.B. noch nicht erlebt. Eine „Fotoerlaubnis für nichtgewerbliche Aufnahmen“ sagt doch eigentlich alles – und wer dann seine Bilder zu Geld macht, bekommt eins drauf – und fertsch 😉

    1. Steffen

      Ja, so sehe ich das auch. Gotha wäre die Alternative gewesen dazu – wobei ich dort mehr Innenaufnahmen im Netz gefunden habe als von der Heidecksburg. Folglich hatte ich die Annahme das dort ehr was zu machen ist. Wenn Spiegelreflexkameras nur für Gewerbetreibende wären, würde man diese wohl kaum im örtlichen Elektronikmarkt bekommen.

      Danke übrigens fürs Verlinken meines Blogs. Deine Seite nehm ich auch gleich auf.

  2. Sehr schöne Reportage und noch bessere Eindrücke aus dem Inneren des Schlosses. ist immer ein echtes fotografisches Erlebnis. Die Sonderausstellung „Roccoco en miniature“ kann ich besonders empfehlen, Macro-Objektiv nicht vergessen! Es lohnt sich unbedingt.

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